Ein Fahrradausflug mit den Enkelkindern ist immer etwas Besonderes.
Oma hatte die Idee zum Spielplatz, bei
Ihrem Fitnessstudio zu fahren (und dabei ganz vergessen, dass sie
selbst nicht mit dem Fahrrad dahin fährt, weil ihr das zu
bergig ist).
Als
endlich alle soweit sind (Paul muss erst den Rucksack packen) und auf
ihren Fahrrädern sitzen, was ja schon eine ganze Weile dauert,
hat Paul plötzlich Durst. Kaum 300 m vom Haus entfernt
fährt Marie mal kurz in den Straßengraben. Dabei
holt sie sich eine kleine Schramme an der Hand. Das reicht aber, trotz
Pflaster, um erst mal eine Stunde lang zu zicken. Unterwegs geht es
bergauf. Weil es von Niederlungwitz aus, wenn man nicht am Bach
langfährt, immer bergauf geht (dafür geht es ja
später auch wieder bergab). Und manchmal stehen da auch Autos
auf der rechten Seite. Und weil nun auch noch ein Auto von hinten kommt
rufen alle Frauen Anweisungen: "Matthes rechts ran!" "Matthes anhalten!"
Nur Opa, der hinter Paul fährt sagt: "Paul fahr weiter!" Weil
er ja hinter Paul fährt und das Auto erst warten
müsste, bis er wieder die Straße frei macht. Nun
schreit aber Oma: "Micha anhalten! Auto!". Dann hält Opa doch
an aber meckert, dass die anderen zu blöd, sind um die
Straßenverkehrsordnung zu kennen. Und das jetzt doch Oma die
Führung übernehmen soll. Oma weiß zwar, wo
sie hinwill, aber nicht, wo sie lang muss. Aber Opa sagt
jetzt
nichts mehr. Und immer noch geht es bergauf. Matthes hat die erste
Erschöpfungspause gefordert und will wieder mal trinken. Da
kommt zum Glück eine Frau aus ihrem Haus und fängt
ein Gespräch an. Oma weiß nicht wer das ist, aber Opa
weiß, das ist die Fleischersfrau. Mama will schnell ins
Fitnessstudio am Spielplatz, um Maries Wunde auszuspülen. Opa
sagt, dass das Fitnessstudio sonntags zu ist. Wasser aus Omas Flasche,
wie Opa vorschlägt, will sie nicht nehmen. Weil es immer noch
bergauf geht schieben Paul und Mama. Marie fährt im stehen.
Als Opa vorschlägt den Berggang zu schalten, weil Marie ein
Mountainbike (was ja Bergfahrrad heißt)mit guter Schaltung
hat, will sie nicht. Als Paul wieder fahren kann, er kann nämlich
am Berg nicht anfahren, weil er nur den Babylosfahrtrick kennt,
tricksen Opa und er die Frauen aus, fahren durch ein paar Schranken,
die für Radfahrer extra Lücken lassen und sind gleich
auf dem Spielplatz. Paul ist schon ein paar Mal mit der Seilrutsche
gefahren, als die Frauen ankommen. Auch Marie rutscht erst mal mit der
Seilrutsche und klettert übers Gerüst, bevor ihr
wieder einfällt, dass sie ja schwer verletzt ist.
Nun legt sie sich auf die Bank und leidet vor sich hin, will nicht mal
mehr zur Eisdiele. Paul hat sein Bandmaß mit und misst
inzwischen aus, wie lang die Rutsche ist. Mama will Maries Wunde
auswaschen, weil Dreck drin ist, geht erst zum Fitnesscenter und stellt
dann fest, dass es geschlossen ist. Nun schlägt Opa vor, doch
das Trinkwasser zu nehmen. Aber Oma hat ein Tuch mit dem 99 Prozent der
Bakterien abgetötet werden. Aber das brennt und Marie will
nicht. Nun
doch das Wasser aus der Flasche. Inzwischen hat Paul seinen
mitgebrachten Stein auf dem Pflaster zersplittert und damit Opa
bewiesen, dass es doch ein Kampfstein ist und er Recht hat. Jetzt bauen
Opa und er ein Lasso und Opa fängt ihn damit. Maries schlechte
Laune ist plötzlich weg und auch sie will mit dem Lasso
gefangen werden. Da
Paul das aber nicht gut kann, muss sie den Kopf selber durch die
Schlinge stecken. Mama schwärmt davon, was es für
Spaß gemacht hätte, mit dem Auto bis zur Eisdiele zu
fahren. Die Rückfahrt führt noch mehr bergauf als die
Hinfahrt (geht das überhaupt?). Plötzlich entdeckt
Marie ein Pferd, obwohl das in der anderen Richtung steht, ist
plötzlich wieder genug Kraft da, um zum Pferd zu fahren und es
mit Apfelstückchen zu füttern. Außerdem
macht Marie viele Fotos zur Erinnerung an das Pferd. Mama telefoniert
in der Zeit mit Dirk und beklagt sich, dass sie bestimmt schon 20
Kilometer bergauf fahren musste. Oma hat einen Fahrradcomputer und
sagt, dass es erst 5,6 km waren. Es geht nun auf einem schmalen Pfad
weiter, mal bergauf und mal bergab (aber viel mehr bergauf). Paul und
Marie schieben abwechselnd, Paul anfangs nur bergauf und Marie nur
bergab. Dann geht es endlich lange bergab. Aber dafür ist der
Weg ist sehr steinig und zerfurcht. Jetzt fährt Marie,
dafür schiebt Paul. Opa hängt sich Pauls Rad an den
Lenker und Paul läuft berab. Auch das ist ihm zu anstrengend
und er lässt sich von Mamas auf Ihren
Gepäckträger heben und schieben. Auch Mama
erzählt, dass ihr das keinen Spaß macht, so war auch
ihr Betriebsausflug. Marie erzählt mal nix, weil sie sich ganz
aufs Fahren konzentriert und so gut den Berg runterkommt. Als der
Schlechte-Weg-Berg zu Ende ist, soll auch Paul wieder fahren, will aber
anfangs nicht. Marie will sein Fahrrad auf ihren
Gepäckträger laden, stellt aber doch noch fest, dass
das nicht geht. Doch dann auf dem asphaltierten, leicht bergab gehenden
Weg rollt Paul wieder fröhlich und übernimmt die
Führung vor Oma. Plötzlich erkennt er den
Nachhauseweg und fährt als Erster bis nach Hause.